Paul Nizon

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Paul Nizon (* 19. Dezember 1929 in Bern) ist ein Schweizer Kunsthistoriker und Schriftsteller.

Leben

Paul Nizon ist der Sohn eines russischen Chemikers, seine Mutter stammte aus Bern. Nach der Reifeprüfung studierte er Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Germanistik an den Universitäten in Bern und München. 1957 promovierte er mit einer Arbeit über Vincent van Gogh ("Der frühe Zeichnungsstil - Untersuchung über die künstlerische Form und ihre Beziehung zur Psychologie und Weltanschauung des Künstlers") zum Dr. phil.. Anschließend war er bis 1959 als wissenschaftlicher Assistent am Historischen Museum in Bern tätig. 1960 hielt er sich als Stipendiat am Schweizer Institut in Rom auf. 1961 war er leitender Kunstkritiker der Neuen Zürcher Zeitung. Seit 1962 ist Nizon, der seit 1977 in Paris lebt, freier Schriftsteller. Er hatte verschiedene Gastdozenturen inne, u.a. 1984 an der Universität Frankfurt am Main und 1987 an der Washington University in Saint Louis (Missouri).

Paul Nizon gehört seit 1971 dem Autorenverband "Autorinnen und Autoren der Schweiz" und seit 1980 dem Deutschschweizer P.E.N.-Zentrum an.

Auszeichnungen und Ehrungen

Werke

  • Bildteppiche und Antependien im Historischen Museum Bern, Bern 1959 (zusammen mit Michael Stettler)
  • Die gleitenden Plätze, Bern u.a. 1959
  • Die Anfänge Vincent van Goghs, Bern 1960
  • Canto, Frankfurt am Main 1963
  • Lebensfreude in Bildern großer Meister, Lausanne 1969
  • Diskurs in der Enge, Bern 1970
  • Friedrich Kuhn, Zürich 1970
  • Im Hause enden die Geschichten, Frankfurt am Main 1971
  • Swiss made, Zürich u.a. 1971
  • Untertauchen, Frankfurt am Main 1972
  • Stolz, Frankfurt am Main u.a. 1975
  • Das Jahr der Liebe, Frankfurt am Main 1981
  • Aber wo ist das Leben, Frankfurt am Main 1983
  • Am Schreiben gehen, Frankfurt am Main 1985
  • Im Bauch des Wals, Frankfurt am Main 1989
  • Über den Tag und durch die Jahre, Frankfurt am Main 1991
  • Das Auge des Kuriers, Frankfurt am Main 1994
  • Die Innenseite des Mantels, Frankfurt am Main 1995
  • Hund, Frankfurt am Main 1998
  • Gesammelte Werke, Frankfurt am Main
    • Bd. 1. Canto, 1999
    • Bd. 2. Im Hause enden die Geschichten, 1999
    • Bd. 3. Untertauchen, 1999
    • Bd. 4. Stolz, 1999
    • Bd. 5. Das Jahr der Liebe, 1999
    • Bd. 6. Im Bauch des Wals, 1999
    • Bd. 7. Hund, 1999
  • Taubenfraß, Frankfurt am Main 1999
  • Die Erstausgaben der Gefühle, Frankfurt am Main 2002
  • Abschied von Europa, Frankfurt am Main 2003
  • Das Drehbuch der Liebe, Frankfurt am Main 2004

Herausgebertätigkeit

Literatur

  • Philippe Derivière: Paul Nizon – das Leben am Werk, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2003. ISBN 3-518-12258-4
  • Doris Krockauer: Paul Nizon – auf der Jagd nach dem eigenen Ich, München u.a.: Fink 2003. ISBN 3-7705-3896-X
  • Paul Nizon, hrsg. v. Alfred Estermann. Frankfurt am Main 1984 (= Begleitheft zur Ausstellung der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main). ISBN 3-88131-035-5
  • Paul Nizon, hrsg. v. Martin Kilchmann. Frankfurt am Main 1985. ISBN 3-518-38558-5
  • Paul Nizon, München 1991 (= Text + Kritik; 110). ISBN 3-88377-382-4

Weblinks