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Rezensentin/Rezensent: aus Naruto, Japan |
Der Autor behandelt auf sehr informative, anschauliche und gleichzeitig
aber auch unterhaltsame Art und Weise Aspekte Japans, die in scharfem
Kontrast zu dem allseits bekannten Image vom "Land des Lächelns" stehen.
Beeindruckend ist vor allem, dass der Verfasser W. Herbert kein
"Schreibtischtäter" ist, der im Schutz eines Büros seine Informationen
aus Statistiken und bereits vorhandenen Forschungen bezieht, sondern sich
selber in die "Szene" der Tagelöhner und Gangster gewagt hat und somit
vor Ort aus unmittelbarster Nähe einen fundierten, authentischen Einblick
gewinnen konnte, den er mit dem vorliegenden Buch an die Leser weitergibt.
Obwohl sich Herberts Buch mit Schilderung der "düsteren Aspekte" vom
Land der aufgehenden Sonne befasst, betreibt er erfreulicherweise
kein "Japan-Bashing", sondern stellt seine Beobachtungen sachlich und
unverfälscht dar.
Fazit: Ein rundum gelungenes Buch, welches die Bezeichnung Pflichtlektuere fuer Japaninteressierte verdient. |
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Rezensentin/Rezensent: Cornelia Smekal aus Innsbruck, Tirol Österreich |
Meiner Meinung nach ist es Wolfgang Herbert meisterlich gelungen,
mit den gängigen Japancliches zu brechen.
Keine liebliche Kirschblüte - niedlich trippelnde
Frauenfüßchen - fragilen Tuschestriche - vollendete Haikus
- zerbrechliche Gesichter - Samuraischwerter - Fuji-Holzschnitte.
"Japan nach Sonnenuntergang" hält, was der Titel verspricht:
eine Bestandsaufnahme jenseits romantischer Exotismen.
Tagelöhner, Illegale und Ausländerinnen in der Sex-Industrie
und das in Japan? Yakuza als eine Organisation, die sich um
Außenseiter kümmert und ihnen eine Rolle in der Gesellschaft
gibt, wie bitte?
Spannend und informativ geschrieben, als Reportage und nicht als
wissenschaftliche Abhandlung, um eine breitere LeserInnenschaft
zu erreichen. Mit Exkursen versehen, die es auch ermöglichen
die historischen Entwicklungen nachzuvollziehen und tiefere Einblicke
in die Gesellschaftsstrukturen zu bekommen. Ein Japanbild zu
präsentieren, von dem wir nicht annehmen konnten, daß
es so 'anders' ausfallen würde, wie wir es doch von jeher
gewohnt waren.
Knallharte Subkultur, 'Zipangu' muß wohl doch wo anders zu
verorten sein!
Weiters ist noch zu bemerken, daß die exemplarische Abrechnung
mit der Disziplin der 'distanzierten' Ethnographie genüßlich
ausfällt! wer Nigel Barley und Hans-Peter Duerr schätzt,
muß auch Wolfgang Herbert mögen!!!
Wer glaubwürdig Feldforschung betreiben will, mu&szlg; sich ins
Geschehen stürtzen und nicht 'geüžtlich im Lehnstuhl sitzen
und sich Informationen aus 2. Hand zutragen lassen'.
Wir wollen an dieser Stelle nicht wirklich wissen, was der anerkannte
Wissenschaftsbetrieb von 'outlaws' wie Wolfgang Herbert hält ...
aus studentischer Sicht gibt es nichts erfrischenderes und
wertvolleres, als solche 'Grenzgänger'!!!
JedeR der/die sich mit cultural studies beschäftigt sei dieses
Buch als wahre Pflichtlektüre ans Herz gelegt, denn das
Prädikat Exotismus betrifft nicht nur Japan ...
Ich hoffe das Buch wird seine LeserInnenschaft finden (auch jenseits studentischer Kreise), auch wenn der Preis etwas abschreckend sein mag, es ist jeden Cent wert und hat das Potential ein neuer 'Klassiker' oder Bestseller zu werden. |
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Rezensentin/Rezensent: Rezensentin/Rezensent aus Wien |
Auch meiner Meinung nach ist es Wolfgang Herbert gelungen, ein meisterliches,
informatives und wunderbar lesbares Werk zu präsentieren, das durchaus auch Laien
auf dem Gebiet (wie mich selbst zB) anspricht. Überrascht hat mich
die herausragende Sprache, die trotz der auch enthaltenen
nüchternen Fakten das Lesevergnügen von Seite zu Seite
forciert und keine Schmälerung zulässt.
Gleichzeitig erzeugt der Autor eine genussvolle Spannung, anschauliche Bilder und Authentizität, die zumindest mich von Anfang an in Bann gezogen haben. Ein absolut gelungenes Buch, das seine fünf Sterne verdient und unbedingt eine Empfehlung wert! |